Nicht vielen Menschen ist es vergönnt, bei guter Gesundheit 100 Jahre alt zu werden. Wer von diesen kann auf 69 Jahre Ballonsport zurückblicken? Horst Haßold konnte jüngst im Kreis seiner Freunde aus Familie, dem Freiballonverein Augsburg und seinem Rotary Club den 100. Geburtstag feiern. Wo anders als im Ballonmuseum Gersthofen!
Der rüstige Jubilar begrüßte seine Gäste mit einer 10 Minütigen freien und launigen Rede. Wie man so alt werden kann sei ganz einfach, sagte er: „Man darf nur nicht vorher sterben“. Auch noch einmal eine Gasballonfahrt möchte er gerne machen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.
Seine beeindruckende Karriere im Gasballonsport begann mit der ersten Fahrt 1956, ein Jahr danach legte er die Prüfungsfahrt ab. Bis zum Jahr 1994 konnte er jährlich zwischen 10 und 20 Gasballonfahrten machen. Sein Revier war nicht auf Deutschland beschränkt: Fahrten in vielen europäischen Ländern sowie in Canada und Japan sind in seinem Fahrtenbuch vermerkt. Zwischen 1966 und 1987 startete er 19 mal von Mürren in der Zentralschweiz zu Alpenfahrten. Als Geschäftsführer der Ballonfabrik Augsburg war er 1969 am Import und der Erprobung des ersten Heißluftballons in Deutschland beteiligt.
Beeindruckend die Liste seiner Ehrenämter: Zweimal 1. Vorsitzender des Ballonvereins Augsburg, insgesamt 15 Jahre, 16 Jahre Mitglied der Freiballonkommission, dem Vorläufer der Bundeskommission Ballonsport, 6 Jahre deutscher Delegierter zur CIA, dem Weltverband für den Ballonsport. 5 Jahre diente er als Sekretär der CIA und 4 Jahre als ihr Präsident. Horst Haßold ist seit 1982 Ehrenpräsident der CIA und seit 1992 Ehrenvorsitzender des Freiballonvereins Augsburg. 1984 erhielt er das Diplom Montgolfier, die weltweit höchste Auszeichnung im Ballonsport.
Privat wurden ihm 4 Kinder geschenkt, sein Sohn Rainer trat in seine Fußstapfen und wurde zusammen mit Thomas Fink in den Jahren 1994 und 1996 Gasballon Weltmeister. Horst Haßold ließ es sich nicht nehmen, das Verfolgerteam mit seiner Erfahrung und auch als Fahrer zu unterstützen.